Fetish Evolution, ein Event der Extraklasse, was das Hotel angeht.
Freitag, 10.4.2015:
Obwohl ich ja nun schon mal dort war im letzten Jahr und so ungefähr wusste, was mich erwartet, war ich ganz schön aufgeregt. Die ganze Woche schon Planungen, was nehme ich alles mit, was ziehe ich an, was könnte man wann machen. Und vor allem, wird es meiner Lebensgefährtin Petra gefallen, überfordere ich sie damit? So ein Stammtisch ist das eine, aber so eine ganze Veranstaltung über Tage mit all den Verrückten was ganz anderes. Ist das Thema Latex bei ihr dann durch oder findet sie etwas von dem sie sagt, ja, das könnte ich mir für mich selbst vorstellen. Da ja die Messe in ganz „normaler“ (was ist das schon?) Kleidung besucht werden kann, war es erst mal kein Problem, in Baumwolle hinzukommen, nur die Abendveranstaltungen Ball und Award sind ja nur in „Dresscode“ zu besuchen. Dafür haben wir dann auch keine Karten im Vorverkauf gekauft, die Award-Veranstaltung wollte ich auslassen und stattdessen mit ihr (und Stephan EF) schön an der Bar verbringen, nur zum Ball eben dann mit Stephan alleine.
Am Ende war es dann also ein großer Koffer voller Anzüge, Bodies, Legging, Masken, Dreizack, und eine Wanne mit den beiden Anzügen, wo der Schwanz und Brüste schon aufgeblasen sind, dazu schwarze und weiße Plateau-Stiefel. Da war das kleine Köfferchen, was Petra so mitnahm, fast gar nicht sichtbar im Auto.
Samstag 11.4..2015:
Halb 7 raus, bissel gefrühstückt (wer bekommt da noch viel runter?) und los ging’s um 8 auf die Autobahn. Bis auf die übliche Baustellenflut auf der A3 kein Stau vor einem. Wetter? Nebelig, Regen, kalt, brrr, na Gott sei Dank findet das Ganze im Hotel statt. Nach 2 notwendigermaßen eingelegten Pausen zur Entsorgung diverser Flüssigkeiten (wenn man so aufgeregt ist, machen die in der Niere scheinbar besonders schnell), um 11Uhr in die Parkbucht auf dem Hotelgelände eingebogen. Schon auf dem Weg zur Rezeption bekam Petra große Augen. Damen, oben rum Pullover, unten nur einen Damenkeuschheitsgürtel an, rauchend so vor dem Hotel stehen zu sehen (und das bei 6°C), da muss man drauf vorbereitet sein. Ich habe natürlich nur einen coolen Blick auf die Gänsehaut der Popos geworfen und mich gefragt, ob denn hoffentlich das Metall warm sei. An der Rezeption einen wirklich freundlichen Empfang, da fühlte man sich wirklich gleich wieder gut aufgehoben. Die vermitteln einen schon von sich das Gefühl, dass man gern, auch als kleiner Feti, gesehen ist.
Also erst mal ins Zimmerchen, diesmal ja ein Doppelzimmer im Gegensatz zum letzten Jahr, als ich alleine da war. Naja, bisschen größer, aber wenn so der Koffer, das Köfferchen und die Wanne da steht, ist davon nicht mehr viel zu sehen. Also erst mal den Rest aus dem Auto geholt und auf dem Fußboden verteilt. So langsam steigerte sich jetzt auch bei Petra die Anspannung, bisher war sie ganz ruhig damit umgegangen. Rotweinflasche aus dem Koffer raus und erst mal uns einen Begrüßungsschluck gegönnt.
Mein Plan sah vor, wir fangen mit dem silbernen Teufelsanzugmit den Hörnen, Hodenkondom, FR-Korsett und langen Schwanz an, gehen dann zur Messe, versuchen mal, den einen oder anderen zu treffen, von dem man wusste, er hat einen Stand dort, danach Mittagessen. Also umgezogen, die obligatorischen Fotos im Zimmer und im Gang gemacht, die elektronischen Eintrittskarten in echte umgetauscht und ab ins Getümmel. Und der lange Schwanz wippte wieder mal alle Treppenstufen hinunter, dieses Flapp-Flapp hört man eben zu selten, die Erinnerung an die tolle Zeit vor einem Jahr, als alles für mich neu war, kam wieder, Vorfreude pur!
Da Petra erst einmal schauen wollte, ob die Luft draußen an der Raucherecke noch gut war, haben wir uns erst mal dorthin begeben. Natürlich waren die Damen ganz wild auf meine aufgeblasenen Sachen, immer wieder die Frage, darf ich mal die Hörner oder den Schwanz anfassen? Ist gefährlich, eine hat natürlich doch prompt nicht den Schwanz hinten, sondern den vorn gemeint. Muss man(n) durch.
Im ersten Stock gleich Fantastic Rubber, umlagert von den Fans. Also nur mal kurz ‚Hallo ’ gesagt (unter der Teufelsmaske ist man ja eh nicht zu erkennen) und weiter, da war ja geplant, noch mal hinzugehen am nächsten Tag. Bei Feitico nebenan haben wir dann die Masken bewundert, Petra und mir hat besonders die Katzenmaske Rhea gefallen, aber die Preise! 180€ ist schon happig. Aber vielleicht mal später, viel später, mal sehen.
Dann kam schon der Stand von EroChain, schon mal ein Grund, die Maske wieder abzusetzen (ich hatte vorher bei Facebook Kommentare geschrieben und gesagt, ich komme vorbei) und sich erkennen zu geben. Gekauft haben wir zwar nichts, aber Petra hat nun ein Feuerzeug mehr, hatte sie eh auf dem Zimmer vergessen. Weiter dann wieder mit Maske auf durch den Gang, uns über ein „Damen-Fahrrad“ amüsiert, bei dem ein gewisses etwas bei jedem Treten aus dem Sattel kommt. Dann den LLde Saxe – Stand entdeckt und Hallo gesagt. Wir wurden freundlich vom Chef empfangen, vor allem als wir erwähnten, dass wir Daniel Seitz kennen. Wir haben uns dann noch über das Buffet der Leidenschaft unterhalten, Petra hat derweil die Auslagen inspiziert.
Weiter und schwupps, stehst Du wieder im Foyer. Mmh, so groß ist die Runde also nicht. Eine gute alte Bekannte vom letzten Jahr, Nina Cedar, noch dort getroffen, scheint auch jede Fetish Veranstaltung mit zu nehmen.
Dann ging es ein Stockwerk höher, diesmal war die Bilderausstellung (Art Bizarre) dort im Foyer angesiedelt. Aber wie das so ist, diese Bilder sind einfach für die heimische Stube nicht geeignet.
Rein in die nächste Runde, was mir gleich auffiel, Latex Fashion Design aus Wiesbaden waren da. Sie hatten letzte Woche einen Sektempfang, zu dem ich überlegt hatte, hinzugehen, aber dann nicht konnte. Also habe ich die Frühjahrs-Kollektion eben so gesehen. Eine erste Unterhaltung mit Ully und seinem Team war schon sehr nett, mein silberner Teufel wurde wieder bewundert. Weiter durch den Bereich, Yummy Gummy gesichtet und siehe da, Rebecca war auch da. Also wieder Maske ab, Hallo gesagt, small talk in englisch. Und prompt kam doch die Frage, ob denn Daniel auch mit da. Ich soll ihm unbedingt eine schönen Gruß ausrichten (Daniel aber nichts drauf einbilden, sie ist eindeutig verbandelt).
Und gucke da, die Eva van Apple und ein hübsches Mädel, was mir auch bekannt vorkam, in „Zivil“ neben ihr. Ein Hallo, Umarmung, schön das Du auch hier bist, sie ist mit einer Freundin da. Kleine Plauderrunde mit allen, Petra wurde sofort mit aufgenommen in den Kreis, was ihr gut tat. Die Freundin war übrigens das Fetish Modell „Salvation“, ah, mit ihr hatte ich doch auch schon Kontakt auf einer GG-Party letztes Jahr gehabt, aber dort hatte sie den ganzen Abend eine Maske auf, so konnte ich sie einfach hier nicht erkennen.
Langsam kam der Hunger durch, also auf zur Bar, Baguettesessen und mal ein kleines Bierchen trinken. Kaum saßen wir vor unserem Essen kamen Eva und Salvation und fragten uns, wollen wir uns nicht zusammen da drüben hinsetzen. Klar, gerne. Und so wurde der Tisch größer und größer, der Fotograf Matthias Wallmeier kam noch dazu. Später dann Mary Jale, so habe ich sie auch mal kennengelernt, sah nicht schlecht aus mit ihren Wimpern in Latex. Ich habe dann auch noch bissel mit Salvation geplaudert über unsere Erfahrungen mit der GG-Party. Petra war begeistert in der Art und Weise, wie sie von Eva einfach mit einbezogen wurde, sie fand sie schon vorher nett, aber nun ist sie Fan von ihr, auch persönlich. Irgendwann um halb 3 herum kam dann auch Stephan, den die Bahn endlich in Essen abgeliefert hatte und der uns nun in der Bar gefunden hatte. Hallo, so siehst Du also aus, sofort einen guten Eindruck gehabt. Und so haben wir noch ein bisschen was getrunken und erzählt. Und als dann auch noch Jessica und Kitty, leider nur ganz kurz, Hallo sagten, war die Runde fast komplett.
Da man aber nun mal auf einer Messe ist, wo „Sehen und Gesehen werden“ auch wichtig ist, war die 2.Runde Messerundgang dran, natürlich für mich in einem anderen Outfit. Also haben Stephan und wir uns ausgemacht, in 30min wieder hier, dann gehen wir mal rum. Tja, Pustekuchen, versuche mal in einer halben Stunde aus dem einem Teufelsanzug und dem Korsett raus zu kommen, duschen, abtrocknen, und dann in den rot/schwarzen Fireglow-Teufelsanzug wieder rein zu kommen. War zwar jetzt schon alles aufgepustet, was an Titten und Schwanz so aufblasbar ist, aber dann kam ja noch Plateau-Schuhe, Röckchen, Korsett, der Dreizack musste zusammengeschraubt werden. So musste Stephan warten und warten ...
Endlich alles fertig und auf ins Foyer. Der Anzug ist ja nun auch nicht ganz unauffällig. Petra fand es lustig, also sie hörte, „ist das jetzt eine Frau oder nicht? Nee, oder???“. Naja, für mich bin ich eine Phantasiefigur. Also wieder durch die Gänge gelaufen, was diesmal gar nicht so lange dauerte. Mit so einem Mundkondom drin ist auch wirklich schwer zu sprechen. Petra umkreiste wieder den LLde Saxe-Stand, irgendwas schien sie daran zu interessieren. Nun gut, warten wir mal.
Zurück im Foyer mussten wir erst mal Bilder machen, paar andere konnten es sich auch nicht verkneifen, drauf zu halten. Immerhin haben wir dort schon mal Daniel Zorn getroffen, der Arme, ganz in Anspruch genommen durch die Vivishine-Fotografiererei, für den er einen Auftrag hatte. Aber zu einer kurzen Unterhaltung hat es wenigstens gereicht, man kennt und schätzt sich ja seit über einem Jahr. Und für ein kleines Bild mit Jessica und Kitty war auch noch Zeit.
Leider hat sich am Daumen etwas das Latex am Handschuh geöffnet, kleiner Riss. Aber so was kann man ja selbst wieder flicken (und ist es inzwischen auch). Gott sei Dank war es aber der einzige Defekt, der während der FE auftrat.
Mittlerweile fiel uns dann doch ein aushängender Zettel aus, auf dem verkündet wurde, dass man „stolz sei, den Fetish Award und die anschließende Party“ hier im eigenen Haus stattfinden zu lassen. Wollte wohl keiner hin so richtig hin außerhalb? Leider müsse man aber ab 21Uhr alles schließen an Restaurant und Bar und wer kein Dresscode für eine solche Party hat, der hat da eben kein Zutritt, soll gefälligst davor was essen und trinken. So ähnlich hat es dann die Dame ausgedrückt, bei der wir wegen Karten für den Award waren. Eigentlich eine Frechheit. Empfanden auch andere so. Was mir besonders leid tat, war Petra. Sie hat nun mal keine Latexsachen und wir wollten eigentlich diesen Abend an der Bar zusammen verbringen. Denn seien wir mal ehrlich, was bringt einem normal Sterblichen dieser Award-Titel, man hört es sich an, irgendwelche unbekannten Menschen bekommen einen Preis und hinterher kommt dann in der kleinen Bar eine Art Musik, mit der ich als 52-jähriger nicht so recht mehr was anfangen kann. Aber OK, es sollte ja wenigstens was zu essen geben und mal wieder bekannte Leute zu sehen, ist ja auch ganz nett, zumal man ja selbst in Latex ist, dafür ist man ja auch mit dort. Also haben dann Stephan und ich doch Karten gekauft (übrigens exakt genauso teuer wie auf der FetishEvolution- Homepage unter Tickets, dafür ohne Transaktions- und Bearbeitungsgebühr, das gleiche gilt für Ball und Messekarten!! Also nie wieder vorher kaufen, immer erst vor Ort!) und haben uns in den immer voller werdenden Barbereich verzogen. Petra wollte bzw. musste ja was essen. Immerhin war das Steak genießbar, wenn auch nicht ganz zart. Und mit ein paar Gläsern Rosewein und Bierchen für mich sah die Welt auch schon wieder besser aus. In der Bar trafen so nach alle Bekannten des letzten Jahres oder von den Fetish Partys ein, die ich besucht habe, hatte man auch immer wieder Hallo zu sagen (die Teufelsmaske mit dem Mundkondom war ja runter). Irgendwann so gegen 8 haben wir uns dann auf’s Zimmer verabschiedet, umziehen für den Award. Diesmal nichts aufregendes, schwarze Leggings, rot/schwarzer ärmelloser Body drüber, schwarze Plateau-Stiefel, schwarzes Korsett, Halsband mit Schlösschen dran, fertig. Gleich noch paar Bilder im Zimmer und in den Gängen gemacht, muss sein, wenn man mal dort ist.
Mit Stephan wieder um 21Uhr getroffen und erst mal wieder zur Bar. Mit Müh und Not noch ein Plätzchen bekommen. Mittlerweile sah man da die exotischsten Anzüge, Cosplay war angesagt, Capitan America und andere wilde Film-Gestalten, stark, ich mag ja so was. So gegen 22Uhr war Einlass in den Restaurantbereich. Uh, da links ist ja noch was frei. Also gleich hin und mal eben noch 4 Extra-Plätze reserviert. Was gut war, weil dann hatten Eva van Apple, Salvation, Jessica und Kitty auch gleich noch Platz. Mit Beginn der Veranstaltung wussten wir dann auch, warum die Plätze nicht so begehrt waren, da war eine Leinwand, wo die Nominierten vorgestellt wurden und die Bühne, alles so, das wir auf die Leinwand von der Seite und dank der netten Fotografen von der Bühne nur ein paar Ausschnitte gesehen haben. Dann begann die Beweihräucherung der Nominierten, irgendjemand mir unbekanntes bekam Preise. Eva war eh nicht mit auf der Liste, hat mich also vorher nicht großinteressiert, meist hat Ninnette meine Stimme bekommen. Gewonnen hat am Ende eine „Misplaced“, keine der uns gegenübersitzenden beiden Models (Eva und Salvation) kannte sie. Na gut, halt eine Internetabstimmung.
Nach den Preisverleihungen wurde dann endlich auch das Buffet eröffnet, war an sich gut und ausreichend, andere haben gemeckert, ich kann dazu nichts Negatives sagen.
Jessica und Kitty kamen auch wieder ganz toll gekleidet, sowie man die beiden von den Videos her kennt. Im Laufe des Abends verstanden wir uns immer besser, erzählten uns jeweils aus unserem Leben und wie das mit dem Latex so anfing. Wir waren dann auch die letzten am Ende der Veranstaltung, die sie aus dem Restaurantbereich so halb eins raus komplimentierten. Drüben im Barbereich tobte lautes BummBummBumm. Nach einem kurzen Blick drauf sagte ich mir, muss nicht sein, bin alleine, ist nicht meine Musik. Und ging dann zu Bett.
Sonntag 12.4.2015:
Der Tag begann im metallic blauen Catsuit, aber normalen Schuhen beim Frühstück. Wie bekannt, ist das Frühstück dort wirklich toll. Und natürlich überall das Knistern und Rascheln des Latex. Dazu Kaffee und ...
Mein heutige Aufgabe war es, meine zerbröselnden Silikonbrüste von LatexCrazy, die in den Anzug gehören, den ich eigentlich schon letztes Jahr im Mai konzipiert hatte und der immer noch nicht fertig ist (bisher 3x bei uns gewesen, aber so nicht abgenommen) gegen was richtiges umzutauschen. FR hat schöne, sieht man ja auf der Homepage und Stefan Krieger ist von deren überzeugt. Also hin, vorgezeigt, Peter Pick fiel buchstäblich aus allen Wolken. Und hat geschimpft über dieses Baumarktsilikon, was die da verwenden. Wir haben uns seine dann angeschaut, ein Unterschied wie Tag und Nacht, Konsistenz , Oberfläche, einfach völlig anders. Also die raus gesucht, die denen von LatexCrazy form- und größenmäßig entsprechen (Helix 566), 90€ für diese + 1 Liter Öl, man weiß ja, man braucht das für seinen jetzigen und die kommenden FR-Anzüge, bezahlt und immerhin mit der Gewissheit davon gezogen, das passt jetzt, fällt nicht mehr auseinander und ein BBC-FR-Anzug wäre jetzt auch möglich. Noch mal rum, um die Messe, Petra hat dann etwas gesagt, was mich aufhorchen ließ, es gefällt ihr etwas auf dem Stand von LLde Saxe. Noch mal hin, ein rotes „Damen Oberteil mit Wasserfall Kragen“ mit kleinen Applikationen. Sah toll aus, hatte nur ein Nachteil, es gab es nur in der Größe S/M. Wie leider alles auf diesem Stand. Sind doch nicht alle Models. Irgendwie war sie dann total frustriert. Ich auch, da gefällt ihr schon mal was und wieder nix. Nützt uns ja nichts, wenn wir es bestellen und in ca. 30Tagen bekommen könnten, der Ball ist heute! Mit grummeln dann wieder eine Etage höher bei „Latex Fashion Design“ aus Wiesbaden eingefallen, hier gibt es auch nur Dinge für Models. „Nö“ sagt Ully, sie haben auch ganz vieles mit für Frauen jenseits der Modellmaße. Und irgendwie war Petra bereit, sich das anzuhören und am Ende auch mal anzuprobieren. Es war eine richtig gute Beratung. So haben sie hin und her, was möchtest Du überhaupt, dies und jenes mal anprobiert und am Ende hatte Petra ein richtig tolles Outfit, einen langen schwarzen Latexrock, der unten noch mal breiter wird und schwarzes Latexkorsett mit Trägern und feinen lila Streifen. Wow, so elegant hatte ich sie noch nie gesehen. Mich hat es fast umgeworfen. Leider hat auch da der Träger nicht ganz gepasst, war zu groß. Aber keine Angst, das bekommen wir bis heute Abend zum Ball hin, das Grinsen in meinem Gesicht wurde immer größer und breiter. So haben ich dann mal unsere EC-Karte gezückt und ihr gesagt, bitte übernehmen. Dann sind wir noch eine Ballkarte kaufen gegangen und der Tag konnte nur noch besser werden.
Mit Jessica und Kitty hatten wir ausgemacht, wir treffen und um 13Uhr für’s Video. Aber der Termin war dann nicht mehr haltbar wegen der doch recht langen Beratung, aber da hatten die beiden vollstes Verständnis dafür.
Halb 3 war dann der neue Termin für unser Katzenvideo. Diesen speziellen Anzug, der wie eine wirkliche Katze aussehen soll, hatte ich bisher nicht öffentlich irgendwo gezeigt, sondern extra für dieses Event seit Januar aufgehoben. Er ist übrigens von DeMask nach meinen Vorstellungen in allen Punkten extra als Sonderanfertigung gefertigt worden, war mein erster Anzug, der 4stellig kostete, die Hälfte davon hat mir Petra zu Weihnachten aus unserem Wirtschaftsbudget geschenkt, so das mein Taschengeldkonto nicht ganz so sehr in die Knie ging.
Also Anzug an, die extra dafür gekauften weißen Plateau-Stiefel dazu, die ich bisher nur wenige Stunden anhatte zum Eintragen, wird schon gehen.
Wir waren die ersten, und natürlich fiel auch dieser Anzug wieder auf, schon der lange stehende Schwanz erregte Aufsehen. So haben wir erst einmal Fotos für uns im Foyer und draußen gemacht, Nina Cedar hat für ihre Zeitschrift ein Kurzvideo gedreht, wie ich so laufe. Für mich schon mal Gelegenheit zu üben, wie eine Katze unter Straßenbedingungen zu gehen. Lustig ist, wenn Du das Wippen des Schwanzes so spürst. Damit musste ich dann auch noch paar Mal schaukeln, wollten alle sehen, zum Teil fotografieren.
Wir hatten ausgemacht, Stephan und Petra filmen, wir drei denken uns die Story aus. Also erst mal kurz beratschlagt, was machen wir, so ein kurzes improvisiertes Storyboard entworfen. Also zurück in den Gang oben. Jede Menge Spass, denn leer ist der am Sonntag Nachmittag nie mehr. Und jeder, der vorbei kam, grinste, machte Miau, wir sahen aber auch wie Katzen aus, benahmen uns auch so. Mussten auch ab und zu Bilder zusammen mit den vorbeilaufenden machen. So haben sich dann Starwars Dark Vader, die Prinzessin Lea und 3 Katzen dort zusammen auf einem Bild verewigt.
Wir haben dann reichlich die Gänge, Stufen, Fahrstühle benutzt, manche Dinge mussten wir 2, 3 mal drehen. Zurück im Foyer haben wir das und die Plakate in Beschlag genommen, dann raus und dort auf der Wiese, sogar außerhalb des Geländes im Bereich einer (geschlossenen) Bank und auf dem Parkplatz gedreht, was das Zeug hält. Petra hat alleine 2,33GB Rohdaten als Film und über 50 Bilder davon gemacht, Jessica meinte, bei ihr sieht es ähnlich aus. Jetzt sind wir mal alle gespannt, was da raus kommt irgendwann 🙂 Denn wir hatten ja nur eine grobe Rahmenhandlung, der Rest war frei improvisiert und nicht abgesprochen. Machen wir das nächste Mal besser, manchmal merkt man das nämlich. Aber wir hatten jede Menge Spaß dabei, Danke noch mal an Kitty und Jessica für diese Gelegenheit und Dank auch an die beiden mutigen Filmer.
Ganz doll geschafft haben wir dann nach 17Uhr die Bar angesteuert, noch im vollem Outfit (und voll heißt bei mir dann auch, durch die Tatzen war da schon das eine andere Kügelchen Schweiß auf den Handflächen zu spüren, rollte nett hin und her), aber tapfer damit ein Bierchen gezischt und Petra zur Belohnung guten Rosewein. Oder war es bei ihr nur die Aufregung vor dem Ball am Abend?
Wir mussten immer aufpassen, dass ich mit meinem langen Schwanz nicht die Gläser von den Tischen räume. Ja ja, so musste Petra halt „meinen Schwanz“ halten, wie alle kichernd bemerkten. Kitty fand ihn übrigens auch ganz toll, wenn man sich die Videosequenzen so anschaut, spielt sie auch öfters mal damit. Kitty war übrigens die anmutigste Katze von uns allen, da ist eine echte verloren gegangen. Wir wollten uns eigentlich mit „Kein Herz“ am Nachmittag im Hotel treffen, Petra mag sie einfach und ihre Art, nach einem regen Austausch per Communicator war dann aber klar, sie kann nicht kommen. Das müssen wir nochmal später angehen.
Wieder zurück ins Zimmer, ausziehen, auswaschen, Zivil an (igitt, Baumwolle, was war das doch gleich??), Petra’s abgeändertes Korsett abholen (puh, hat geklappt und war fertig), zusammen mit Stephan Abendbrotessen. Buffet vom Feinsten, all you can eat, das haben wir dann bis kurz vor 21Uhr auch getan, bezahlt ist bezahlt 🙂
Petra hat dann zum ersten Mal ihr nun passendes Outfit angezogen. Und ich durfte dann das Korsett erst sanft zuziehen, dann fester, fester 🙂 Meine Augen kamen gar nicht wieder los von dieser Frau, hey, ein Traum wird wahr.
Ich habe mich dann in meinen neuen metallic peacock FR-Anzug geworfen, schwarzes FR-Korsett drum (nach dem Abendbrot gar nicht so einfach), schwarze Plateau-Stiefel an, Petra durfte diesmal mich schnüren. Die schwarze Schweif-Maske noch mit eingepackt. Ab zur Rezeption.
Jessica und Kitty haben dann Stephan und uns zur Ball-Lokation in ihrem Auto mitgenommen. Die ist ja Gott sei Dank nur rund 5km entfernt, ging also schnell.
Nachdem wir die Rampen überwunden hatten (bei den Stiefeln gar nicht so einfach) erst mal umschauen, imposante Party-Lokation. Wer schon mal dort war weiß, es gibt mehrere größere Hallen, alle bisschen anders gestaltet, sogar so eine Art „Spielecke“. In der Mitte die Halle mit der Bühne,von ohrenbetäubender BummBummBumm-Musik umgeben. Was einem auffiel, so viele verschiedene Outfits, von fast nackt, über nur mit Keuschheitsgürtel „angezogen“ bis zum vollgummierten Outfit. In der Halle wurde es auch so langsam warm, Respekt, wie das manche von Beginn an mit Maske auf durchgehalten haben. Ich hatte meine ab und zu mal auf, aber nach jeweils 10-15min war’s mir einfach zu viel. So standen wir in der Nähe der Bühne, die Füße begannen zu schmerzen, ich hätte die Stiefel davon werfen können. Das kommt davon, dass man Nachmittags zum Videodreh die neuen weißen anzieht und nicht dabei bedenkt, dass die noch nicht eingelaufen sind. Und Abends dann 2 Stunden lang in den anderen steht und steht, man will ja nichts verpassen.
Petra bekam immer wieder Komplimente, auch viel von Frauen über ihr gutes Aussehen, sie muss sich erst daran gewöhnen, glaub ich, dass andere sie auch für toll aussehend empfinden. Sah aber auch zum Anbeißen aus.
Dann endlich, reichlich spät um halb eins begannen die Shows. Schöne und sexy Frauen, paar fesche Männer führten die eine oder andere gutaussehende Sache vor. Mit einer Pause mitten drin insgesamt 6 Shows von Labels, die auch auf der Messe vertreten waren und eine danach noch künstlerisch gestaltete. So haben wir alle Modells, die wir die Tage zuvor beim Award, auf der Messe oder schlichtweg nur im Foyer gesehen haben, wieder vor uns gehabt. Blöd war nur, wir dachten, stellen wir uns genau vorn dran an das Ende des Laufsteges (es war dort eine Kette gespannt). Klang erst mal super, bloß das es einige akkreditierten Fotografen schafften, sich buchstäblich 20s vor Beginn der Show durch die Massen durch zu drängeln, sich breit aufzubauen und dann allen rücksichtslos die Sicht versperrten. Hey, wir haben dafür Eintritt bezahlt. Nach der Pause sind wir nach vorn mehr an die Seite gegangen (Tipp von Kitty und Jessica, wir standen dann neben den beiden) und dort war die Aussicht super. Die Outfits auf dem Laufsteg? Naja, einige sahen wirklich gut aus, auf andere wiederrum hätte ich persönlich eher verzichtet. Eva van Apple musste als Statue im Chiffon-Kleid herumstehen, irgendwie tat sie mir leid, sie kann viel spannendere Sachen tragen. Salvation ging buchstäblich aus sich heraus und brachte eine sehenswerte Performance. Mit Daniel Zorn, einem der rücksichtsvollen Fotografen hatten wir dann auch endlich mal Gelegenheit, längere Zeit vor der Show zu sprechen, ich glaube er war froh, dass es endlich bald vorbei war mit der Knipserei.
Im Anschluss an die Shows gab es nur noch einen Wunsch bei mir, hinsetzen. Also los, aber irgendwie hatten wohl alle dasselbe Bedürfnis und so ging es bis zur großen „Spielecken“-Halle durch, in dem sich gerade eine Frau mit der Peitsche „verwöhnen“ ließ, um eine Sitzgelegenheit zu finden. Dann saßen wir 5 da nun, die Füße dampften. Nach einer kleinen Weile beschlossen wir, die Bar zu stürmen, Kitty und Jessica wollten bis früh um 6 Uhr tanzen gehen, brauchten noch ein bisschen Ruhe. Also wir drei dann los, in der Haupthalle das eine oder andere getrunken, den Tänzern in ihren zum Teil gewagten Outfits zugeschaut bei einer Musik, die nun nicht so ganz meine, wohl auch nicht nach Stefan und Petra’s Geschmack war. Egal, alleine die Atmosphäre ist es schon wert. Kurz nach 3 Uhr sind wir per Taxi zurück ins Hotel gefahren und haben dann noch so aufgedreht ein kleines Fotoshooting im Gang vor unserem Zimmerchen gemacht. Mit viel Gelächter, rumpeln in der Dusche von runterfallenden Bügeln, umfallenden Wannen haben wir, sicher zur Freude unserer Nachbarn die Sachen und uns ausgewaschen und fielen dann tot müde ins Bettchen. Aber Schlaf ist ja dann nicht, ...
Mit Stephan hatten wir uns um 10Uhr morgens zum Frühstück verabredet, sein Zug fuhr ja 12:17Uhr. Ich habe erst hin und her überlegt, ziehe ich jetzt Baumwolle oder Latex an. Die Entscheidung fiel auf ...Trommelwirbel ... Latex natürlich. Also wieder rein in den FR-Anzug (geht inzwischen ganz einfach, sowohl rein, als auch raus, raus auch ganz problemlos alleine), die kleinen silbernen Latexsöckchen an (was sich später als nicht so gelungen herausstellen sollte) und normale Schuhe an. Das Frühstück, gewohnt bombastisch, mehr als Essen kann man nicht. Und ohne Korsett um, geht da einiges.
Dann war es Zeit zum Abschiednehmen von Stephan, ich brachte ihn, so wie ich war, im FR-Catsuit zum Bahnhof mit dem Auto. Klappt wunderbar, dachte ich mir, den lässt Du jetzt gleich an. Also haben wir dann gepackt, alles zum Auto transportiert. Mitten drin noch Kitty und Jessica beim Frühstücken entdeckt. Also da noch bissel gequasselt, wie es denn noch so auf dem Ball gewesen sein. Schön, aber sie hätten irgendwann auch mal eine andere Musik spielen können als immer nur die gleiche, neu abgewandelte. Beruhigend, dass die Jugend das auch so empfindet.
Dann ausgecheckt und allen, die man noch so getroffen hat auf Wiedersehen bis nächstes Jahr gewünscht und ab auf die Autobahn. Die war weitgehend staufrei gemeldet und blieb es auch, fast. Ich muss sagen, es fährt sich sehr bequem im Catsuit, allerdings muss man der bibbernden Frau neben einen irgendwie klar machen, mehr als 22°C ist ganz schön warm. Ja, und ab und zu halt mal wärmer machen. Was dann zur Folge hat, das die Wärme am Schuh dann sofort in die Latexsöckchen reingeht und beim wieder kälter werden, diese hübsch als Presspackung zusammenzieht. Na Klasse. Also wenn Latexanzug an beim Fahren, dann bitte mit normalen Socken und Decke für die Nachbarin.
Alles in allen war es ein richtig schönes erlebnisreiches Wochenende, eine nette Art Familientreffen. OK, nicht ganz billig, aber jeden Cent wert. Viele hat man wiedergetroffen, die man schon kannte, einige, die man vorher nur virtuell kannte, nun auch real erlebt. Bei den allermeisten hat es sich bestätigt, sie sind so, wie man sie sich vorgestellt hatte, ein paar habe ich jetzt aus meiner Freundes-und Gefällt-mir-Liste in den verschiedenen Portalen verbannt, aber auch einige neu hinzubekommen. Vorher dachte man, was macht man da eigentlich den ganzenTag, am Ende war die Zeit rum wie nix.
Und Petra hat es, so denke ich, gefallen, sie hat gesehen, wie normal „Latex“ werden kann, hat es selbst so empfunden. Verfallen ist sie dem (noch) nicht, aber die Scheu davor ist gewichen. Wir werden in Zukunft wohl die eine oder andere Veranstaltung dieser Art gemeinsam besuchen, was mich sehr glücklich macht.
Und hier der Link zu unseren Bildern des Events (für registrierte User).
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